22.05.2019

WU16 ist die viertbeste Mannschaft im Land!

Am vergangenen Wochenende trat die WU16 der Frankfurter Basketballer in Berlin bei der Deutschen Meisterschaft an. Nachdem man bereits am Freitag den langen Weg in die Hauptstadt auf sich genommen hatte, stand am späten Samstagabend das Halbfinalspiel gegen die RheinStars (Köln/Hürth) auf dem Programm.

Am vergangenen Wochenende trat die WU16 der Frankfurter Basketballer in Berlin bei der Deutschen Meisterschaft an. Nachdem man bereits am Freitag den langen Weg in die Hauptstadt auf sich genommen hatte, stand am späten Samstagabend das Halbfinalspiel gegen die RheinStars (Köln/Hürth) auf dem Programm. Beide Mannschaften starteten nervös, erlaubten sich Ballverluste und schlechte Entscheidungen. Trotzdem startete das Frankfurter Team mit 4:0, ehe sich ein offener Schlagabtausch im ersten Viertel entwickelte, in dem die Adlerinnen vor allem die Centerspielerin der Kölner nicht zu kontrollieren vermochten (22:20, 10.Minute). In den zweiten zehn Minuten besannen sich die Hessen, trotz der „interessanten“ Linie der Schiedsrichter, aber ihrer Qualitäten: der Ball lief reibungslos von Spielerin zu Spielerin, die Defense stand unter Hochspannung und Fastbreak über Fastbreak erspielten sich die Schützlinge von Trainerin Sarah Qureshi schließlich eine 39:30 Halbzeitführung. Nach der Halbzeit dann die Wende: mit einem 0-14 Lauf der Kölner, den das Frankfurter Trainergespann auch per Auszeit nicht stoppen konnte, setzten sich die Gegner auf 39:44 ab. Die Frankfurter hatten völlig den Faden und ihr Spielkonzept verloren, verliefen sich in Einzelaktionen und waren defensiv gegen die stark aufspielende Spielmacherin der RheinStars immer einen Schritt zu langsam. Über ein 47:45 (26.Min) entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel, das mit 50:52 in den Schlussabschnitt ging. Doch zum letzten Viertel das selbe Spiel wie zehn Minuten zuvor. Köln beginnt mit 9-0 Lauf (50:61, 33.Minute), diesmal jedoch schien kein Wechsel oder Auszeit der Adler-Coaches zu helfen. Während bei den Hessinnen nichts mehr zusammenlief, spielten sich die Gegner in Rage und zogen auf 53:71 (36.Minute) davon. Mit dem Mut der Verzweiflung gingen die Hessen nach einer erneuten Auszeit aufs Feld, verteidigten mit Leidenschaft und Kampfgeist und konnten per 10-0 Lauf das Spiel fast noch einmal knapp gestalten (63:71, 38.Minute). Doch Köln reagierte, wechselte die Star-Spielerinnen wieder ein, während den Frankfurtern die Kräfte auszugehen schienen, so dass wie schon zu Beginn des Viertels fast jede noch so einfache Chance wieder aus dem Ring drehte. Obwohl auch die RheinStars kaum noch zu Würfen kamen, fanden diese jedoch ihr Ziel und so musste sich die Eintracht am Ende der Köln-Hürther Spielgemeinschaft 67:75 geschlagen geben. Die Enttäuschung war entsprechend groß, und obwohl der Wille der Eintracht am nächsten Tag im Spiel um Platz 3 gegen die ChemCats aus Chemnitz die Bronzemedaille zu erspielen, ungebrochen war, so waren die Beine umso schwerer. Chemnitz startete auf den Punkt bereit, und schnell fanden sich die Frankfurter 0:13 (5.Minute) im Hintertreffen. In einem häßlichen, kampfbetonten Spiel schafften es die Hessen bis zur Halbzeit über ein 11:13 (10.Minute) auf 20:27 (20.Minute) ein offenes Spiel zu gestalten. Nach der Pause hatten die dezimierten Hessen zwar weiterhin das Kämpferherz am rechten Fleck, nur basketballerisch wiederholte sich das Spiel vom Vortag: wenig Teambasketball, schlechte offensive Entscheidungen und eine unterirdische Trefferquote erlaubten den Gegnern am Ende einen ungefährdeten 38:59 Erfolg. Während Chemnitz sich über Bronze, die RheinStars Köln sich über Silber und TuS Lichterfelde sich über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft freuen konnte, gab es nur Tränen für die Eintracht Spielerinnen. Frenetisch bejubelt, gefeiert und getröstet von den mitgereisten Eltern und Fans konnten die Frankfurter jedoch bei der abschließenden Siegerehrung wieder ehrlich lächelnd ihre Urkunde über den 4. Platz präsentieren. „Natürlich sind wir alle enttäuscht, dass wir so knapp am Finale gescheitert sind - das schmerzt fast mehr als die Niederlage im Spiel um Platz 3“, fasst die Trainerin das Wochenende zusammen und fügt hinzu: „Trotz allem weiß ich, das wir in dieser Saison etwas Unglaubliches geleistet haben. Das viertbeste Team im ganzen Land! Dabei war unser Saisonziel eigentlich „nur“ endlich nach all den Jahren wieder einmal ein Turnier nach der Hessenmeisterschaft zu spielen. Vor der Saison hat man uns nicht einmal in Hessen unter den besten Teams gesehen und ich bezweifle, dass irgendjemand aus den anderen Bundesländern uns für das Final Four auf dem Zettel hatte. Aber die Mädels haben hart gearbeitet und sind zum Teil über sich hinausgewachsen um Titelaspiranten wie Jahn München aus dem Wettbewerb zu werfen. Wir arbeiten mit der Gruppe jetzt seid der U11 und haben in den ersten zwei Jahren gerade mal 3 Spiele gewonnen. Wenn die erste Enttäuschung mal verflogen ist, werden die Spielerinnen - und auch wir Trainer - realisieren, was für eine gewaltige Entwicklung und Wahnsinns-Saison wir hinter uns haben und dann werden wir uns über das Geleistete freuen können.“ Doch viel Zeit zum Ausruhen wird der Truppe um Sarah Qureshi und ihren Co-Trainern Vanesa Talevska und David Wong nicht bleiben: schon am 15.06. steht das Qualifikationsturnier für die Teilnahme an der WU18-Bundesliga (WNBL) vor der Tür. Bis dahin heißt es Verletzungen pflegen, Tränen trocknen und mit neuer Energie die neue Herausforderung angehen! Auch dort geht die Eintracht in der sportpolitisch-motivierten sehr schweren Gruppe wieder als Underdog an den Start. „Aber das,“ verrät die Trainerin zum Schluss, „ist und bleibt unsere Lieblingsrolle."