21.04.2023
Basketball

Inhaltlich stark aufgestellt

Dass Basketball kein reiner Männersport ist, zeigen die Eintrachtlerinnen jede Saison. Die Abteilung ist in der Förderung weiblicher Spielerinnen zwar stark aufgestellt, doch noch immer gibt es Luft nach oben.

Seit vielen Jahren schon spielen auch Frauen und Mädchen erfolgreich Basketball bei Eintracht Frankfurt. Insgesamt 202 aktive Spielerinnen sind aktuell unter dem Adlerdach zuhause, 160 davon spielen im Nachwuchsbereich der Abteilung.

Doch nicht immer konnte sich die Eintracht über so viele weibliche Basketballerinnen freuen wie heutzutage. Das weiß auch Sarah Qureshi, Leiterin Frauenbasketball bei Eintracht Frankfurt, zu berichten: „Als ich in der Abteilung angefangen habe, sind wir mit gerade mal einem Dutzend Spielerinnen gestartet. Damals hatten wir viele Jahrgänge, in denen überhaupt kein Mädchen vertreten war“, so Qureshi, die seit 1997 Mitglied der Basketball-Abteilung ist.

„Besonders in Hessen müssen wir uns mit unserer Arbeit nicht verstecken.“

Sarah Qureshi, Leiterin Frauenbasketball

Schon als Schülerin kam Qureshi über ihren Mathelehrer Gerhard Glücklich, der den Frauen- und Mädchenbasketball damals koordinierte, zum Verein und übernahm nach dessen Aufhören viele Aufgaben, die Glücklich in der Abteilung innehatte. „Als Gerhard bei der Eintracht aufgehört hat, ist in der Abteilung vieles weggebrochen“, erinnert sich Qureshi. „In den letzten Jahren ist die Frauensparte der Abteilung allerdings wieder stark gewachsen, nicht zuletzt wegen unserer Nachwuchsarbeit.“ 

Mittlerweile verfügt die Eintracht über neun rein weibliche und drei gemischte Teams, die sich von der U8 bis in den Damenbereich erstrecken. Im Fokus der Abteilung steht dabei besonders die Nachwuchsförderung. „Wir gehören vielleicht nicht zur deutschen Spitze, aber besonders in Hessen müssen wir uns mit unserer Arbeit nicht verstecken“, erklärt Qureshi. So trainieren etwa Leistungsspielerinnen, von denen einige auch dem hessischen Landeskader angehören, nicht nur in ihren Teams, sondern erhalten auch Individual-, Wurf- und Athletiktraining. „Wir sind da inhaltlich sehr gut aufgestellt, wodurch natürlich auch unsere Mannschaften immer besser werden“, so die Leiterin Frauenbasketball. 

Entwicklungen, die mit Erfolgen belohnt werden

Das zeigt sich auch in den jüngsten Erfolgen der Abteilung: Während sich die U16-Juniorinnen im März Platz drei bei den Hessenmeisterschaften sicherten, konnte die U14 sogar den Titel holen und tritt am kommenden Wochenende am Riederwald zur Südwestdeutschen Meisterschaft an. Bei dieser können sich die Adlerträgerinnen für die Süddeutschen Meisterschaften qualifizieren und bei jenen sogar das Ticket für das Turnier um die Deutsche Meisterschaft lösen. Bereits 2019 qualifizierte sich die weibliche U16 für die Deutsche Meisterschaft und belegte bei dieser letztlich den vierten Platz. 

Trotz der positiven Entwicklungen der letzten Jahre besteht in der Förderung von Frauen und Mädchen im Basketball weiterhin Handlungsbedarf, wie auch Qureshi betont. „Wir kriegen Mädchen in die Hallen, diese kommen jedoch nur selten von allein“, so die Leiterin Frauenbasketball. „Gerade bei Sichtungsterminen reicht es nicht, jungen Spielerinnen einen Flyer in die Hand zu drücken, da braucht es viel mehr persönliche Ansprache, um dem Sport auch ein Gesicht zu geben. Und natürlich braucht es auch mehr weibliche Vorbilder in den Medien.“ 

Nie gänzlich zufrieden

Auch innerhalb der Abteilung selbst sei weiterhin Spielraum für die Förderung der Basketballerinnen vorhanden. „Im Minibereich möchten wir noch aktiver nach Talenten suchen und nicht darauf hoffen, dass junge Spielerinnen von sich aus zu uns kommen“, erklärt Qureshi. „Und auch personell müssen wir uns dann so aufstellen, dass wir diese Talente adäquat betreuen können. Wir haben in der Abteilung zwar jemanden, der ein Auge auf den Mini-Bereich hat, aber der Fokus liegt dabei mehr bei den Jungs und die Mädchen werden eher mitgedacht.“ Sie ergänzt: „In unserer Arbeit ist weiterhin Luft nach oben und wir überlegen ständig, was wir sowohl für einzelne Spielerinnen als auch für die Teams besser machen können. Ganz zufrieden bin ich nie.“