Die Enttäuschung war groß, als am 1. Mai die Schlusssirene in der Basketball City Mainhattan ertönte. Das JBBL-Team von Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS verlor mit 66:77 gegen die Porsche BBA Ludwigsburg und schied nach einer bis dato überragenden Saison im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft aus. Dennoch zeigten die Frankfurter, dass sie in ihrer Altersklasse zu den besten Basketballern des Landes gehören.
Saisonstart geglückt
Aber von Anfang an: Mitte Oktober starteten die Basketballer mit dem Adler auf der Brust in die JBBL-Saison und bestritten gegen die Würzburg Baskets Akademie ihre erste Partie in der Vorrunden-Gruppe 6. In der Sporthalle Wöhlerschule wussten die Adlerträger vor heimischem Publikum auf Anhieb, zu überzeugen, und fuhren den ersten Sieg ein, dem eine Woche später zu Gast bei den Tornados Franken in Nürnberg direkt ein weiterer Erfolg folgen sollte. Der Grundstein für eine erfolgreiche Saison war gelegt.
In den folgenden Duellen bauten die Frankfurter ihre Siegesserie weiter aus und bezwangen sowohl die HAKRO Merlins Crailsheim als auch die CYBEX Talents BBC Bayreuth. Lediglich in Weiterstadt mussten die Eintrachtler gegen das Team Südhessen eine Niederlage hinnehmen, ansonsten bestritten sie die Vorrunde makellos. Im letzten Vorrundenspiel gegen die Regnitztal Baskets/freakcity Academy setzten die Schützlinge von Iustin Tarta sogar noch ein Highlight: Überragende 101 Punkte erzielten die Adlerträger - es sollte der Höchstwert der Saison sein. In der Partie konnten sie sich dabei wie gewohnt auf ihren Topscorer Johnell Nyalwal Katatumba verlassen, der Small Forward steuerte ganze 44 Punkte und 10 Rebounds bei.
Defensive wird zum Prunkstück
Als Vorrundenzweiter zogen die Frankfurter in die Hauptrunde ein, in der sich noch einmal steigerten und eine beeindruckende Serie hinlegten. „Eine möglichst gute Ausgangslage für die Playoffs schaffen“, lautete vorher die Zielsetzung des Trainers Iustin Tartas. Dieses Vorhaben sollte die junge Mannschaft mehr als beeindruckend umsetzen: Die Adlerträger gewannen acht Partien in Folge und kürten sich bereits zwei Spieltage im Voraus zum Tabellenführer ihrer Hauptrundengruppe. Auf dem Weg dorthin bezwangen die Eintrachtler neben dem Team Bonn/Rhöndorf, den BBV RheinStars, den Roth Energie BBA Giessen 46ers und der Regnitztal Baskets/freakcity Academy auch zweimal das Team Südhessen, welches in der Vorrunde noch für die einzige Niederlage der Eintracht gesorgt hatte.
Zwar verloren die Basketballer mit dem Adler auf der Brust daraufhin ihre letzten beiden Hauptrundenspiele, dennoch starteten sie als Spitzenreiter ihrer Gruppe an der bestmöglichen Position in die Playoffs. Während der Hauptrunde zeigten die Frankfurter dabei vor allem in der Defensive Glanzleistungen und stellten so die beste Abwehr ihrer Gruppe, lediglich 67,9 Punkte ließen sie im Schnitt zu.
Im Verlauf der Saison sind wir als Team immer weiter zusammengewachsen.
Johnell Nyalwal Katatumba, Small Forward
„Im Verlauf der Saison sind wir als Team immer weiter zusammengewachsen und haben vor allem in der Defensive große Fortschritte gemacht“, freut sich Small Forward Johnell Nyalwal Katatumba über die starken Abwehrleistungen. Auch Trainer Iustin Tarta stellt rückblickend die Defensive in den Fokus: „Nach unserer deutlichen Vorrundenniederlage gegen das Team Südhessen haben wir uns kontinuierlich in der Defensive verbessert und uns mit einer Serie von acht Siegen den ersten Platz in der Hauptrunde gesichert. Gegen Ende mussten wir jedoch zwei weitere Niederlagen einstecken, die uns daran erinnerten, dass uns in den Playoffs kein Sieg geschenkt werden würde.“
Abschlusstabelle der Hauptrunde 3
Spiele | Siege | Niederlage | + | - | Punkte | |
---|---|---|---|---|---|---|
Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS | 10 | 8 | 2 | 778 | 683 | 16 |
BBV RheinStars | 10 | 6 | 4 | 802 | 693 | 12 |
Regnitztal Baskets/freakcity Academy | 10 | 6 | 4 | 809 | 802 | 12 |
Team Bonn/Rhöndorf | 10 | 6 | 4 | 818 | 724 | 12 |
Team Südhessen | 10 | 4 | 6 | 659 | 723 | 8 |
Roth Energie BBA Giessen 46ers | 10 | 0 | 10 | 711 | 952 | 0 |
Der erste Platz in der Hauptrunde stellte für Iustin Tarta den Höhepunkt der Saison dar. In diesem Zuge erwähnt der Trainer auch das Lundaspelen Turnier im schwedischen Lund, in welchem sich die Adlerträger gegen starke Konkurrenz bis ins Finale vorkämpften und den zweiten Platz sicherten. Auch Johnell Nyalwal Katatumba findet nur positive Worte für die Erlebnisse während des Neujahrsturniers: „Ein besonderes Highlight dieser Saison war das Turnier in Lund. Obwohl wir knapp den Turniersieg verpassten, war es eine großartige Erfahrung, das Finale vor einer so beeindruckenden Kulisse in Schweden zu spielen.“
Zweimal München
Nach der mehr als überzeugenden Hauptrunde startete das JBBL-Team von Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS schließlich Ende März gegen den TSV München-Ost in die Playoffs. Mit einem 102:70 und einem 83:74-Erfolg wurden die Adlerträger ihrer Favoritenrolle gerecht und sicherten sich das Weiterkommen, wodurch es in der zweiten Playoff-Runde zum nächsten Aufeinandertreffen mit einem Team aus der bayrischen Landeshauptstadt kam. TS Jahn München hieß der Gegner der Frankfurter, der diese aber vor mehr Probleme stellte als ihre Stadtkonkurrenten: Nach einer Niederlage im Hinspiel gingen die Eintrachtler mit einem Fünfpunkte-Rückstand in das entscheidende Heimspiel. Die Basketballer mit dem Adler auf der Brust hielten dem Druck aber stand, drehten das Duell durch einen 72:56-Sieg und zogen in das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein.
Hier bekamen es die Basketballer von Eintracht Frankfurt/FRAPORT SKYLINERS nun mit der starken Porsche BBA Ludwigsburg zu tun, die sie aus Duellen aus den Vorjahren bereits bestens kannten. Das Viertelfinale hielt, was es versprach, und wurde zum Kraftakt. Das Hinspiel ging nach einem beherzten Auftritt der Adlerträger noch an die Eintracht, im Rückspiel mussten sie sich dem begabten Konkurrenten geschlagen geben und schieden aus.
Es erfüllt uns mit Stolz, unter den besten acht Mannschaften in Deutschland zu sein.
Iustin Tarta, Trainer
Dennoch können die Eintracht-Basketballer selbstbewusst auf ihre Leistungen in der Saison zurückblicken, wie Iustin Tarta betont: „Es erfüllt uns mit Stolz, unter den besten acht Mannschaften in Deutschland zu sein - auch wenn uns am Ende der entscheidende Schritt zum Finaleinzug gefehlt hat. Wir sind überzeugt, dass die Spieler viele wertvolle Erfahrungen aus dem Verlauf der Spielzeit mitgenommen und einiges gelernt haben.“
Der Blick geht nun in die nächste Spielzeit, in der die Adlerträger wieder angreifen wollen. „Nach der Saison ist vor der Saison. Alle Jungs machen nun ihren nächsten wichtigen Schritt in der U18 oder in der NBBL. Die ein Jahr jüngeren Spieler treten jetzt in ihre Fußstapfen und wollen die nächste JBBL-Saison erfolgreich absolvieren“, so der Trainer voller Zuversicht.