Olaf Kanngießer, Trainer des JBBL-Teams von Eintracht Frankfurt/Fraport Sykliners, ist kein Unerfahrener, wenn es um das TOP4 geht. Fünfmal nahm er bereits an der Endrunde teil, 2016 konnte er mit seinem Team den Titel sogar nach Frankfurt holen. Ein Triumph, den er gerne wiederholen würde.
Olaf, du hast bereits einmal mit der Eintracht das Top4 gewinnen können, wie war das 2016? Und kann man Parallelen zu heute ziehen?
Also es gibt immer Parallelen, aber auch große Unterschiede. Damals waren wir krasser Außenseiter. Wir haben im Finale gegen Ulm gespielt und es war eine riesige Überraschung, zumal das TOP4 in Ulm stattfand. Die Freude war riesig, da der Kern der JBBL-Mannschaft zwei Jahre vorher bereits die U14-Meisterschaft holen konnte. Mit Blick auf das diesjährige TOP4 sind die Vorzeichen andere. Der jetzige Jahrgang geht nicht als Außenseiter in die Endrunde und wir spielen zu Hause, das ist schon etwas Besonderes.
Du hast gerade angesprochen, dass das TOP4 in Frankfurt stattfindet. In die Süwag Energie Arena passen rund 5000 Zuschauer:innen. Was bedeutet es Dir und dem Team bei dem Top4 in der heimischen Halle dabei zu sein?
Der Faktor zu Hause spielt keine große Rolle, klar freut es die Jungs und es werden viele Leute da sein, die uns unterstützen, aber letztendlich liegt der Fokus auf dem Sportlichen. Das Heimspiel kann Vor- oder Nachteil sein. Es kann dich lähmen, aber auch puschen, das sollte die Jungs aber nicht viel beschäftigen.
Wir bereiten uns gewissenhaft auf das Halbfinale vor und wollen den ersten Schritt machen.
Olaf Kanngießer
Kommen wir zu eurem Halbfinale. Wie schätzt du die Dragons ein?
Schwer zu sagen. Man kann keine Quervergleiche zum Norden ziehen, da wir gegen die noch nicht gespielt haben. Im Halbfinale treffen wir jetzt zunächst auf die Young Rasta Dragons. Hier sollten wir uns keinesfalls als Außenseiter fühlen, aber auch nicht den Fehler machen, uns als haushohen Favoriten einzustufen.
Es treffen zwei unterschiedliche Teams aufeinander. Die Dragons sind uns körperlich unterlegen, dafür aber sehr gut von der Dreier-Linie. Es ist ein kleines Team mit starken Werfern. Hier sind sie uns sogar etwas überlegen. Wir hingegen leben vor allem von der Physis und dann schauen wir, was sich am Ende durchsetzen wird. Wir freuen uns auf die Heimatmosphäre, aber der Fokus liegt auf dem Sportlichen. Wir bereiten uns gewissenhaft auf das Halbfinale vor und wollen den ersten Schritt machen.
Was braucht man, um den Titel zu holen, worauf kommt es an?
Auf diesem Niveau entscheidet der Kopf. Welches Team am Ende seine Nerven im Griff hat, hat gute Chancen auf den Titel. Wir haben das letztes Jahr erlebt, als wir es im Halbfinale nervlich nicht hinbekommen haben. Ein Paar von den Jungs waren auch letztes Jahr schon dabei, also wissen sie, wie man mit dem Druck umgeht, dieses Jahr müssen sie das Team führen.